Woher kommt eigentlich das Holz aus dem der neue Tisch gefertigt wird? Diese Frage ist ein berechtigter Klassiker im Fragenkatalog zum Thema “neuen Tisch kaufen, aber diesmal einen richtig Guten”.

Klar, der Tisch ist super verarbeitet, sieht gut aus, aber woher weiß ich, dass das Holz aus dem er gefertigt wird, dieses Bild abrundet? Wie auch bei Lebensmitteln (Stichwort Bio Siegel) werden auch Hölzer nach verschiedenen Standards zertifiziert. Auf dem Weltmarkt haben sich eine ganze Reihe verschiedener Siegel mit unterschiedlichen Standards mehr oder weniger etabliert.

 

Grundsätze des FSC

In Europa ist es vor allem das FSC Siegel, das Verbreitung und die breiteste Akzeptanz gefunden hat. Gleichzeitig gilt das FSC Siegel als das anspruchsvollste mit den strengsten Kriterien. FSC steht für „Forest Stewardship Council®”, ist international gültig und zertifiziert Standards in der Waldwirtschaft. Es handelt sich um eine nichtstaatliche, gemeinnützige Organisation deren Richtlinien sich nach drei Grundsätzen richten:

  • Umweltgerecht: die Betriebe stellen sicher, dass die Entnahme von Holz Artenvielfalt, Produktivität und ökologischen Prozesse des Waldes erhält.
  • Sozial förderlich: die Waldbewirtschaftung soll unter Teilhabe der lokalen Bevölkerung geschehen. Ebenso sollen Anreize für die lokale Bevölkerung geschaffen werden, den Wald als Ressource  zu erhalten und langfristige Bewirtschaftungspläne zu etablieren.
  • Wirtschaftlich erfolgreich: Forstbetriebe müssen so geführt werden, dass Sie wirtschaftlich rentabel sind. Mangelnde Wirtschaftlichkeit darf nicht auf Kosten der Waldressourcen, des Ökosystems, oder der lokalen Gemeinden ausgeglichen werden.

 

Kritik am FSC Siegel

Das FSC Siegel wird jedoch auch kritisch gesehen. Kritikpunkt Nummer eins: FSC zertifiziert auch Tropenhölzer. Dabei gibt es defakto keine nachhaltige Form des industriellen Holzeinschlags im Regenwald. Ein Baum aus dem Urwald kann nicht ohne massive Kollateralschäden eingeschlagen werden, und wird deshalb auch niemals Bestandteil eines Tisches von MBzwo sein. Hier gilt für uns eine einfache klare Regel: kein Tropenholz, auch nicht mit Siegel.

Ein weiterer Kritikpunkt: FSC wird von der Waldwirtschaft finanziert. Möchte sich ein Betrieb zertifizieren lassen, so bezahlt er den FSC für die Zertifizierung und die Verwendung des Siegels. Den Biss in die fütternde Hand mittels strengerer Auflagen kann man vom FSC so also nur bedingt erwarten.

 

FSC Ziele

In der Summe profitieren die vom FSC zertifizierten Forstwälder in Europa und Nordamerika jedoch klar. Ziel ist ein natürliches System im Wald in dem die ökologischen Funktionen erhalten bleiben. Morsche und absterbende Äste werden nicht gefällt um Lebensräume für ein breites Spektrum an Tier- und Pflanzenarten zu erhalten. Äste und Kronen von geschlagenen Bäumen verbleiben im Wald und werden so in den Kreislauf zurückgeführt.

Das FSC Siegel ist also an sich eine gute Sache für Wald und Mensch und somit sicherlich auch für einen Tisch, der ein Leben über lange Jahre begleiten soll. Wie auch bei allen Zertifikaten und Siegeln aus anderen Bereichen des Konsums gilt: alles schön und gut, mitdenken und differenzieren muss man letztendlich trotzdem selbst. Für MBzwo Tische gilt: das Holz kommt aus ökologisch bewirtschafteten Forstwäldern in Europa und Nordamerika, die Tieren und Pflanzen ein gutes zu Hause, und den Menschen ein ausreichendes Auskommen bieten.

 

author-avatar

About MBzwo

Das Manufaktur Journal. Einblicke in Möbeldesign, Produktion und Präsentation. Wissenswertes zu Material und Pflege. Aktuelles und Events.

Back to list